Ein Gespräch mit Chan Meister Hsu Yun
Nachdem ich einige Monate bei Onkel gelebt und meinen Privatunterricht fortgesetzt hatte, verspürte ich einen großen Drang, wieder zu reisen, wenn auch nur für ein paar Tage. Ich hatte gerade das Sutra von Hui Nêng (Wei Lang) gelesen, das erzählt, wie ein angeblicher Analphabet vor weit über tausend Jahren Sechster Patriarch der Zen-Sekte wurde. Ein anderer Mönch hatte ein Gedicht verfasst, in dem er einen erleuchteten Geist mit einem hellen Spiegel vergleicht, auf dem sich kein Staub (Illusion) ansammeln kann. Als ihm dies vorgelesen wurde, antwortete Hui Nêng mit einem weiteren Gedicht, in dem er erklärte, dass der „Spiegel“ nicht existiere, und fragte, wo sich solcher Staub ansammeln könne. Auf diese Weise drückte er sein intuitives Verständnis der Leerheit aller Phänomene aus, einschließlich sowohl Illusionen als auch des getrennten Verstandes von Individuen. Dieser Ausdruck erleuchteten Verständnisses der tiefsten Wahrheit des Zen brachte ihm die symbolische Robe und Schale des Fünften Patriarchen ein. Nach seinem Tod vor all diesen Jahrhunderten hatte sein Körper auf wundersame Weise dem Verfall widerstanden und war nach weit verbreiteter Meinung immer noch im Kloster Nan Hua in Nord-Kwangtung zu sehen …
… Der gegenwärtige Abt war kein anderer als der Ehrwürdige Hsü Yün (虚云 / Xū Yún), von dem angenommen wurde, dass er weit über hundert Jahre alt war, obwohl er immer noch in der Lage war, bis zu 30 Meilen am Tag zu gehen. Er war in ganz China als der größte lebende Meister des Zen bekannt; Daher war ich erfreut, die unerwartete Nachricht zu hören, dass er gerade nach einer mehrmonatigen Abwesenheit in einer fernen Provinz zurückgekehrt war. Nicht lange nach meiner Ankunft folgte ich aufgeregt dem Reverend Receiver of Guests, um dieser fast mythischen Persönlichkeit meine Aufwartung zu machen. Ich erblickte einen mittelgroßen Mann mit kurzem, strähnigem Bart und bemerkenswert durchdringenden Augen. Er sah nicht gerade jugendlich aus, wie ich erwartet hatte, aber er hatte eines dieser alterslosen Gesichter, die in China nicht ungewöhnlich sind. Niemand hätte ahnen können, dass er bereits ein Hundertjähriger war. Mich in seiner Gegenwart wiederzufinden, Ich wurde praktisch sprachlos und musste mir den Kopf zerbrechen, um etwas zu sagen, obwohl es so viel gab, was ich ihn gewinnbringend hätte fragen können. Endlich gelang es mir zu fragen:
„Ist dieses berühmte Kloster reines Zen, Euer Ehren?“
„Oh ja“, antwortete er mit überraschend energischer Stimme. „Es ist ein großartiges Zen-Zentrum.“
„Sie verehren also nicht Amida Buddha oder bewahren seine Statue hier auf?“
Die Frage schien ihn zu verwirren, denn er brauchte einige Zeit, um zu antworten.
„Aber natürlich bewahren wir seine Statue hier auf. Jeden Morgen und Abend führen wir davor Riten durch und wiederholen den heiligen Namen, während wir den Altar umrunden.“
„Dann ist das Kloster nicht nur Zen“, beharrte ich, meinerseits verwirrt.
„Warum nicht? Es ist wie jedes andere Zen-Kloster in China. Warum sollte es anders sein? Vor Hunderten von Jahren gab es viele Sekten, aber die Lehren sind längst synthetisiert worden – so wie es sein sollte. Wenn Sie mit Zen die Praxis der Zen-Meditation meinen, dann ist das die eigentliche Essenz des Buddhismus. Es führt zu einer direkten Wahrnehmung der Realität in diesem Leben und ermöglicht es uns, die Dualität zu transzendieren und direkt zum Einen Geist zu gelangen. Dieser Eine Geist, auch bekannt als unsere Ursprüngliche Natur, gehört allen und allem. Aber die Methode ist sehr hart – selbst für diejenigen, die sie jahrelang Tag und Nacht praktizieren. Wie viele Menschen sind dazu bereit oder überhaupt in der Lage? Das Kloster muss auch den Bedürfnissen einfacher Analphabeten dienen. Wie viele von ihnen würden es verstehen, wenn wir nur die höchste Methode lehren würden? Ich spreche hier von den Bauern auf unserem eigenen Land und von den einfachen Pilgern, die zu den großen jährlichen Festen kommen. Wir bieten ihnen diesen anderen Weg an – die Wiederholung des heiligen Namens – der jedoch auf den gleichen Weg für einfache Geister geeignet ist. Sie glauben, dass sie durch eine solche Wiederholung das westliche Paradies erlangen und dort göttliche Belehrungen von Amida Buddha selbst erhalten – Belehrungen, die sie direkt ins Nirvana führen werden.“
Sofort widerstrebend und etwas verwegen antwortete ich: „Ich verstehe. Aber ist das nicht eine Art – nun ja, eine Art – von – äh – Täuschung? Gut, kein Zweifel, aber …“
Ich brach ab, weniger verwirrt als vielmehr, weil der Ehrwürdige Hsü Yün vor Lachen brüllte.
„Täuschung? Enttäuschung? Ha-ha-ha-ha-ha! Gar nicht. Kein Bisschen. Nein natürlich nicht.“
„Dann Euer Hochwürden, wenn auch Sie an den westlichen Himmel und so weiter glauben, warum bemühen Sie sich dann, den viel schwierigeren Weg zum Zen zu lehren?“
„Ich verstehe die Unterscheidung nicht, die Sie machen. Sie sind identisch.“
„Aber…“
„Hören Sie, Herr P’u. Zen manifestiert Selbststärke; Amidismus manifestiert die Stärke des Anderen. Sie verlassen sich auf Ihre eigenen Bemühungen oder Sie verlassen sich auf die rettende Kraft von Amida. Ist das richtig?“
„Ja. Aber sie sind – ich meine, sie scheinen – völlig unterschiedlich.“
Mir wurde bewusst, dass mich einige der anderen Mönche kalt ansahen, als ob ich eine unverzeihliche Grobheit an den Tag legen würde, wenn ich hartnäckig mit diesem berühmten Gelehrten und Heiligen argumentiere; aber der Meister, der ganz unbeirrt war, schien sich zu amüsieren.
„Warum bestehen Sie so sehr auf diesem Unterschied?“ er hat gefragt. „Sie wissen, dass es in Wirklichkeit nichts als den Einen Geist gibt. Sie können wählen, es als in Ihnen oder außerhalb von Ihnen zu betrachten, aber „innen“ und „aussen“ haben keinerlei letztendliche Bedeutung – genauso wie Sie, Herr P’u, und ich und Amida Buddha keine wirkliche Trennung haben. Im gewöhnlichen Leben ist Selbst Selbst und Anderes Anderes; in Wirklichkeit sind sie gleich. Nehmen Sie Bodhidharma, der neun Jahre lang vor einer leeren Wand saß. Was hat er sich überlegt? Was hat er gesehen? Nichts als sein Ursprüngliches Selbst, das wahre Selbst jenseits der Dualität. So sah er die Realität von Angesicht zu Angesicht. Dadurch wurde er vom Rad befreit und trat in das Nirvana ein, um nie wiedergeboren zu werden – es sei denn, freiwillig als Bodhisattva.“
„Trotzdem, Ehrwürdige, glaube ich nicht, dass Bodhidharma von Amida gesprochen hat. Oder liege ich falsch?“
„Wahr, wahr. Er hat nicht. Aber wenn Farmer Wang zum Unterrichten zu mir kommt, soll ich dann mit ihm über sein Ursprüngliches Selbst oder über die Realität und so weiter sprechen? Was bedeuten solche Begriffe für ihn? Morgens und abends wiederholt er den heiligen Namen und konzentriert sich darauf, bis er alles andere vergisst. Mit der Zeit, nach einem Monat, einem Jahr, einem Jahrzehnt, einem Leben oder mehreren Leben, erreicht er einen solchen Zustand vollkommener Konzentration, dass die Dualität transzendiert wird und auch er der Realität von Angesicht zu Angesicht begegnet. Er nennt die Kraft, mit der er dies zu erreichen hofft, Amida; du nennst es Zen; Ich kann es Original Mind nennen. Was ist der Unterschied? Die Macht, von der er dachte, dass sie außerhalb von ihm selbst liegt, war die ganze Zeit in ihm.“
Zutiefst beeindruckt von diesem Argument und vielleicht bestrebt, meine Vertrautheit mit der Zen-Weise, Dinge auszudrücken, zu demonstrieren, rief ich aus:
„Ich sehe ich sehe. Bodhidharma betrat den Schreinraum vom Wohnzimmer aus. Bauer Wang betrat es durch die Küche, aber sie kamen beide am selben Ort an. Aha.“
„Nein“, antwortete der Zen-Meister, „Sie sehen nicht. Sie kamen nirgendwo an. Sie haben gerade entdeckt, dass es keinen Ort gibt, den sie erreichen können.“
Ein Auszug aus The Wheel of Life von John Blofeld, Rider and Company, 1959
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Keine Angst vom „Reinen-Land“, keine Angst vom Chan!
…alle Dharmas sind von der Leerheit geprägt…
Meine Schriften sind nicht religiös, noch sind sie wirklich dogmatisch, wenn man sie nicht zu solchen macht. Sie könnten eher als informative Dharma-Kunstprojekte gesehen werden, ich verweise hier auf die visuellen Illustrationen hin, die sie von Zeit zu Zeit begleiten. Auch diese Schrift ist so eine! Bitte bedenkt, dass der Text sehr kurz ist und nicht wirklich in die Tiefe gehen kann, die im Grunde nötig wäre. Es ist nur der Finger, wir werden vielleicht ein anderes Mal über den Mond sprechen.
Kürzlich las ich eine säkulare Erklärung über das Nirvana, und sie erinnerte mich daran, dass es auch zwei verschiedene Möglichkeiten gibt, das Lehren des „Reinen-Landes“ zu sehen und zu verstehen, besonderes vom Standpunkt des Chan ausgesehen. Ich selbst war der beste Zeuge für die Abneigung gegen die Lehre des „Reinen-Landes“. Aber wo im Chan/Zen ist Platz für irgendwelche Vorlieben oder Abneigungen. Wer macht den Unterschied, sagte Meister Hsu Yun. Weiter führte er aus: … „Warum bestehen Sie so sehr auf diesem Unterschied?“, fragte er. „Ihr wisst, dass es in Wirklichkeit nichts anderes als den Einen Geist gibt. Sie mögen ihn als in Ihnen oder außerhalb von Ihnen betrachten, aber „in“ und „außerhalb“ haben keinerlei letztendliche Bedeutung – genauso wie Sie, Herr P’u, ich und Amida Buddha keine wirkliche Trennung haben. Im gewöhnlichen Leben ist das Selbst das Selbst und der Andere der Andere; in Wirklichkeit sind sie ein und dasselbe.“ Treten Sie mit, dem Ich, einen Schritt zurück, und es gibt keinen Unterschied mehr, das ist mein Fazit dieser wunderbaren Unterweisung. Ich bin dankbar, dass ich einen wunderbaren Lehrer habe, grossen Patriarchen folge und mich an einer nicht-sektiererischen Sangha erfreue. Aber das ist nur mein Weg… Nur um das klarzustellen, dies ist kein Versuch für oder gegen irgendetwas, nur eine offen geprägte Sichtweise, von mir.
Die Chan Patriarchen haben herausgefunden das die Techniken des „Reinen-Landes“ (Nianfo) sehr effektiv sind, so sind die Grenzen zwischen dem „Reinen-Land“ und dem Chan in China immer mehr verschwommen bzw. sind immer noch sehr fliessend.
Auf die traditionelle Sichtweise des „Reinen-Landes“ möchte ich hier nicht zu sehr eingehen, allerdings ist eine sehr kurze Darstellung etwas zu profan und im Grunde ungerecht. Fakt ist aber natürlich, dass eine Wiedergeburt im Reich des Amitabha Buddha angestrebt wird um dort die Vollkommene Erleuchtung zu verwirklichen.
Nun vermag ich nicht darüber in irgend einer Weise zu urteilen und das werde ich auch nicht tun. Im Chan haben wir eine etwas andere Möglichkeit der Darlegung. Indem wir in unserer Praxis die Aufmerksamkeit und das Gewahrsein auf einen einzigen Punkt fokussieren, wird unser Geist selbst zu „Reinem-Land“, im Hier und Jetzt. Wenn er Geist rein ist, ist das Land rein – heisst es im Chan! Das rezitieren des Namen Amitabhas ist hierzu, wie bereits erwähnt, ein sehr probates mittel, allerdings natürlich nicht das einzige.. Die „Werkzeugkiste“ des Chan ist in dieser Hinsicht reich bestückt.
Manche sagen, „Reinesland“ sei so anders als alles, was Budhismus ist. Ist es wirklich noch so anders, auch nach dem lesen dieser Schrift? Ist es anders oder gibt es eine/-n (Du), der den diesen Unterschied erschafft?
Was ist Zen? Wer bin Ich? Was ist das/es? Antwortet einfach nicht, behaltet den einen Geist und kostet ihn in gänzlich!
-Shen Jing 2023
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Wenn Du lebst, lebe!
-Das ist unsere Praxis, hier und jetzt!
„Wenn es an der Zeit ist Dich anzuziehen, ziehe Dich an. Wenn Du gehen musst, gehe. Wenn Du sitzen musst, sitze.
Sei dein gewöhnliches/wahres Selbst, in Deinem gewöhnlichem/wahrem Leben. Sei ungebunden auf der suche nach dem Erwachen. Die Narren werden über Dich lachen, aber die Weisen verstehen.“
(Meister LinJi/Rinzai)
Dies ist eine der bekanntesten, aber auch wichtigsten, Unterweisungen die uns Meister LinJi hinterlassen hat. Sie scheint zunächst sehr profan und einfach, aber wenn man sich etwas zurück nimmt und dessen Wirkung ehrlich und aufrichtig zulässt, offenbart sich dessen wunderbare tiefe! So ist der Weg und der Dharma des LinJi!
Es ist eine Lektion, die zunächst sehr einfach erscheint, aber in Wirklichkeit sehr schwer ist. Wie oft sitzen wir am Handy oder PC und debattieren über Dogen oder Eihei… Dabei hatten diese gar keine Handys! Worauf ich hinaus möchte, ist die Frage was ist mit dem Chan/Zen in unserem täglichem Leben, nicht nur auf dem Kissen. Es ist relativ einfach, im Vergleich, auf dem Kissen seinen Geist zu beruhigen. Eine halbe Stunde ruhe und eine kleinen Geschmack von was auch immer zu verspüren. Aber was ist dann, was passiert wenn wir das Kissen oder das Zendo verlassen. Was also geschieht mit unserer Praxis wenn wir nicht mehr auf dem Kissen sind, hört sie auf? Selbst in den Klöstern ist das eine gute und wichtige Frage, im Leben als Laie eine sehr gute sogar. Welchen Geist oder Haltung können wir bewahren, pflegen oder aufrechterhalten und vor alle wie?
Es ist bekannt das die Mönche, vor allem nach längeren retreats, eine Praxis pflegen in der sie sich „unter das Volk“ mischen, gleich der Szene aus den Oxenbildern, sich auf den Marktplatz begeben, um die tiefe und Stabilität ihres Samadhi zu prüfen und zu untersuchen. Gleich unser aller Praxis ist hier die Frage, was bleibt übrig wenn sich die Umstände, wie auch immer, verändern?
Das ist von immenser Wichtigkeit, für alle Chan/Zen praktizierende, nicht nur für Mönche. Jeder Schritt jeder Atemzug, sollte unsere Praxis sein. Indem die Aufmerksamkeit und das Gewahrsein dem Moment, wie auch immer dieser aussehen mag, gewidmet wird, wird Chan/Zen zu Action, wird Karma zu Chan/Zen. Somit erschaffen wir auch kein Karma mehr, keine zehntausend Dinge, sondern es bleibt und etabliert sich nach und nach ein spurloser und spontan-freier Geist des Chan-Dharma. Dieser erschafft kein Karma mehr und lässt uns die Praxis unter allen Umständen aufrecht erhalten, bestenfalls. In jedem einzelnen Moment, hier und jetzt, das ist der spurlose Geist des Chan/Zen, das ist die wahre Praxis eines Menschen ohne Rang und Namen. So sollten wir uns üben!
Unter allen Unterständen und nicht Ausweichbar bleibt uns nur was jetzt wirklich ist. Was „ES“ ist, das weiss niemand und es ist völlig unnötig zu versuchen es zu definieren. Sollte es uns gelingen unter allen Umständen unseren gewöhnlichen Geist, welcher nichts anderes ist als unsere wahre- oder Buddha-Natur, in Selbst sein zu lassen, hätten wir die höchste Praxis verwirklicht. In der Bahiya Sutra, empfiehlt Buddha, das gehörte, gesehene und das sinnlich erlebte nur als das gehörte, gesehene und das sinnlich erlebte anzunehmen und das ist der Kern und der Schlüssel der wahren Chan/Zen Praxis und LinJis Unterweisung. Wir fügen nichts hinzu, noch nehmen wir etwas weg. Nur hier und jetzt, wir kosten es in seiner Gänze und machen die Praxis zu unseren leben, machen sie zu einer lebendigen und erlebbaren und nicht einer ge- oder erdachten Praxis. In diesem Handeln, das kein handeln sondern leben ist, gibt es weder Praxis noch leben, denn das Leben wurde zur lebendigen Praxis und die Praxis erwachte zu ihrem Leben. Das ist der weg des spontan freien und spurlosen Geist des Chan/Zen, erlebt, verinnerlicht und verwirklicht!
Danke fürs Lesen, namo AmituoFo
-Shen Jing 2023
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Kein Fluss, kein Floss, nur nasse Füsse
Einst während des Kunststudiums sagte einer meiner Lehrer, für Kunsttheorie /-philosophie und Konzeptuelle Kunst; „Mir gefällt Deine Art zu schreiben, Du solltest mehr schreiben“. „Ich glaube, ich bin zu dumm zum schreiben“, erwiderte ich. „Dann bist Du auch zu dumm zum malen“, sagte er, und offenbarte mir damit sehr schnell und direkt eine neue Welt, in der es überhaupt keinen unterschied im Ausdruck gibt. Weder im Ausdruck noch in den dafür verwendeten Mitteln und Techniken. Da ist kein Unterschied in der Schule oder der Technik, nur in eigenem Geist. „Du bist es, der den Unterschied macht“, sagt die Leere Wolke (Hsu Yun). Nehme Dich weg und es gibt keinen unterschied mehr.
In der Sprache des Buddha-Dharma sind all diese (Meditations-) Techniken, auf dem Fluss des Lebens, nur ein Floss in Richtung Dhyana Samadhi. Wenn auf diesem Wege Deine Füsse nass werden, welchen Unterschied gibt es zwischen dem rechten und den linken? Wenn ich hier eine Anlehnung an die Diamanten Sutra wagen würde, gibt es keinen linken oder rechten Fuss, sie heissen nur so. Tatsächlich sind beides die Füsse die Dich dahin tragen wohin immer Du willst…
Shen Jing,
Namo AmituoFo
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Wer hätte das erwartet?
Hier sehen wir den Chan-Meister Hsu Yun mit einer Mala in den Händen und den Reinland-Meister Yin Kuang, der seine Hände in der Haltung des kosmischen Mudra hält. Auf den ersten Blick könnte dies sehr gegensätzlich aussehen, aber es ist überhaupt nicht gegensätzlich. Alte Chan-Meister und Patriarchen haben bemerkt und erkannt, dass es in den verschiedenen Schulen Techniken gibt, die alle nützlich sein können. Die Menschen sind unterschiedlich, haben unterschiedliche Bedürfnisse, auch in ihrer Dharma-Praxis. Es gibt keinen Grund, einen Fisch zum Fliegen zu zwingen! Meister Linji hatte gelehrt, dass wir die richtige Technik zur richtigen Zeit und für die richtige Gelegenheit brauchen, spontan. Traditionen können sehr wohl am Leben erhalten werden, das sollten sie auch, aber der Geist sollte auch flexibel gehalten werden. Das ist es, was ein offener Geist ist. Wenn alles im Fluss ist, sollte der Geist wie Wasser sein. Keine Form verändert ihre natürliche Qualität, nicht einmal das Eis. Es bedarf nur eines kleinen Feuers, um es wieder zurückzubringen. Unsere Dharma-Praxis ist genau dieses Feuer. Sie hat die Kraft, unsere natürliche Form wieder zurückzubringen, aber sie hat auch die Kraft, sie zu verdampfen.
Jetzt sind wir die Erde, die mit der Lunge unseres Dharma die Luft des Lebens atmet. Wir sind das Wasser, das nicht im Gegensatz zu seinem Feuer steht. Wir sind dieser eine Buddha-Dharma, der diese Welt durch unsere Praxis/Handlung am Leben erhält. Möge dieses Handeln das Handeln auf die richtige Weise sein. Aber wie könnte das aussehen?
Tue Gutes,
tue nichts Schlechtes
und halte deinen Geist rein.
Ein Geist, eine Liebe,
Namo AmituoFo
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Kuhglocke VS Tempelbell
In den Veden (Sri Brahma-samhita 5.30) können wir lesen: „Govindam ādi-puruṣam tam ahaṁ bhajāmi“, was bedeutet: „Ich verehre Govinda, den urzeitlichen Herrn“. Govinda ist meine Verbindung zu diesem Aufsatz, er ist der Hüter der Kühe…
Im Zen können wir oft hören: „Warum ziehst du beim Klang der Glocke dein siebenteiliges Gewand an?“ (Fall 16 des WMG/MMK). Ein Chan-Meister würde vielleicht fragen: „Woher kommt der Klang?… Jetzt könnt ihr gerne das Surangama Sutra lesen, eure eigenen Nachforschungen anstellen und Erfahrungen sammeln oder diesem dummen Anfänger einen fünfminütigen Versuch gestatten.
Aber zunächst einmal, was hat es mit dem Bild der Glocke auf sich. Hier, in Süddeutschland, ebenso in Österreich oder der Schweiz, tragen die Kühe auf der Wiese Kuhglocken um den Hals. Diese Kuhglocken haben traditionell und meistens eine etwas andere Form, aber manchmal sind auch solche kirchenglockenähnlichen Glocken in Gebrauch, die, die ich hier habe, ist eine solche.
Einige von euch wissen bereits, dass ich nicht gerne Dinge kaufe, sondern sie, wenn möglich, selbst herstelle – ihr erinnert euch vielleicht an das Moktak-Projekt von neulich. Da diese Kuhglocke eigentlich weggeschmissen werden sollte, sah ich meine Chance, ihr ein neues Leben zu geben, um als neue Tempel-/Praxisglocke zu dienen. Eigentlich war das in diesem Fall sehr einfach. Alles, was ich tun musste, war, den Klöppel der Glocke zu entfernen und etwas schönes Holz zu finden, um einen kleinen Podest für sie zu schnitzen. Ok, an der Unterseite des Holzpodests ist auch eine dünne Schicht Filz angebracht, um die Übertragung des Klangs auf den Boden zu unterbrechen und die Glocke schöner klingen zu lassen. Und sie klingt gut, davon kann man sich mit der kurzen Videosequenz überzeugen, die ich hier gepostet habe, selbst bei dieser schlechten akustischen Aufnahme.
Und wären wir wieder beim Klang! Ihr könnt mir vertrauen, wenn ich sage, dass z.B. ein „C“-Ton bei 440MHz, nirgendwo auf dieser Welt in einer anderen Frequenz/Welle schwingt. Mit anderen Worten, eine japanische Glocke hat, unter gleichen Vorraussetzungen, die gleiche Klangqualität wie eine deutsche. Es gibt verschiedene Klangfarben, des gleichen Tons, aber alle schwingen in der gleichen Frequenz, es gibt absolut keinen Unterschied und es geht noch etwas tiefer als das. Die „Frequenz“ des Buddhas, sozusagen Buddhas Gehirnwellen, während der Meditation sind genau die gleichen wie meine und eure – vorausgesetzt natürlich, wir sprechen über den gleichen Zustand der Meditation.
Es gibt einen subtilen universellen Klang des Kuan Yin (GuanYin, Avalokiteshvara), aus dem alles “gemacht” ist. Wir hören also nicht den Klang, sondern wir sind dieser Klang! Lasst uns zunächst einen kurzen Blick auf die moderne Physik werfen: Kennt ihr vielleicht den großen Wissenschaftler Nikola Tesla? Er sagte einmal: “Wenn du das Universum verstehen willst, dann fange an, in Begriffen wie Schwingung, Frequenz und Energie zu denken.” So sind etwa 99,99999… eines Atoms „leer“, sie werden von einer Energie zusammengehalten und diese Energie hat eine Frequenz, auf der sie schwingt. In den alten vedischen Schriften lehrten die großen Rishis, dass alles aus dem allerersten Urklang/der allerersten Urschwingung aufgebaut ist, heute nennen wir es Frequenz. Und dieser Klang war das „OM“. Deshalb lautet ein Großteil der Mantras z.B. „Om namo Buddhaya“. Und dieses OM nennen wir die Stimme von Kuan Yin, es ist der universelle Klang, aus dem alles aufgebaut ist, in dessen Frequenz einfach alles schwingt. Das ist der Grund, warum ich zu sagen pflege, wie es auch im Surangama Sutra gelehrt wird: Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Klang und dem Hörorgan – wir hören also nicht den Klang, wir sind dieser Klang!
Seht Ihr – wie ich mich wiederhole? Überhaupt kein Unterschied und auf einmal erscheint das ferne so nah. Hier und jetzt, mit dem Urlang einer einfachen alten (Kuh-)Glocke.
Namo AmituoFo
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Das berechnende Ego rechnet nicht mit der Mathematik des Selbst
Die Leser meiner Schriften möchten bitte im Auge behalten, dass ich unter
anderem auch in einem literarischem Verständnis schreibe. Wer das
aushalten kann und möchte, dem wünsche ich viel Spass beim lesen.
Zwischen dem Ich-selbst, als Ego, und dem Selbst, als das grosse Selbst
verstanden, besteht im augenscheinlich ein gewaltiger unterschied.
Dennoch kann das erkennen des Ich -selbst/Egos auf dem Weg der
Erkenntnis des grossen Selbst sehr hilfreich sein.Um
den Sachverhalt etwas bildlicher darzustellen, möchte ich hier einen
Versuch einer Mathematischen Schema anwenden. Ihre Funktionalität ist
natürlich rein darstellerisch und beispielhaft gedacht und auch nicht
ganz ohne ein kleines Augenzwinkern zu betrachten.Um
sich am leben zu halten und sogar um überhaupt existieren zu können,
muss unser Ego an einer Akkumulation diverser Komponenten des Lebens
und seiner Umgebung arbeiten und festhalten. Auf diese Weise erschafft
es die/seine FORM und ZEIT: Ich sehe 1, ich möchte 2, ich wollte 3, ich
werde 4, um zu 5, usw. Es existiert keine Endziffer dieser Reihenfolge,
solange wir leben, solange es lebt und sich als frei und eigenständig
glaubt. „Ich ist ein Anderer“, sagte einst der französische Dichter
Rimbaud. Dieser Prozess, des Erschaffens des Ich, erstreckt sich von
einer Überlebensnotwendig über die Sammelleidenschaft, die gerne auch
wörtlich genommen werden kann, denn sie kann sowohl leiden schaffen und
sich bis in krankhafte Zustände hinein verselbstständigen.Ähnlich
verhält es sich auch mit unserer Praxis. Der Gedanke (1), ist an sich
gar kein Problem und ein ganz natürlicher Prozess. Diesem Gedanken 1
darf nur kein Gedanke 2,3,4 usw. folgen. Das ist im Grunde das ganze
“Geheimnis“. Der Gedanke 1 ist genau wie das Jetzt, einfach nur das was
es ist. Das ist alles, nur das.
Aber zurück zum Thema. Dem Ego gegenüber, als die andere Seite der Medaille, steht das wahre Selbst. Es ist weder ein anderer noch ist es der gleiche, es ist was es ist. Um das Mathematische Schema wieder aufzugreifen benennen wir es wieder mit 1. All die oben genanten Aspekte berühren es nicht wirklich, obwohl es sich unmittelbar und direkt unter ihnen weilt und
sowohl mit ihnen im Kontakt als auch in direktem Austausch ist. Hier
haben wir den wesentlichen Unterschied. Unser wahres Selbst, unser
Buddha-Natur, unser Wesen ist eine leere, aber grundierte Leinwand. Es
ist wahrlich unser wesentliches, es ist die „0“ in unserem Zahlen
Schema. Es ist die Leere, es ist leer von all den Gleichungen und
Angleichungen. Es besteht somit aus der FORM 1 und dier LEERE 0, und
mehr braucht es auch nicht. Es ist der universelle Ur-PC mit einer
unfassbaren und kinderleichten Sprache seiner Bedienungsanleitung. 1 und
0, Form und Leere, nur das!
Zu guter Letzt und um es in der Worten von Peter Tosh zu sagen, muss ich ihn hier auf englisch Zitieren, denn das Wort “judgment“ kann, vor allem beim Peter, verschiedene Bedeutungen aufweisen: „All of you, who have calculators, callculate your judgement!“
Namo AmituoFo
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Es ist nicht nur ein Chan Altar, es ist mein Buddha Altar
Ob jemand für die eigene Praxis einen Hausalter braucht, ist einerseits eine Frage der persönlichen Bedürfnisse und andererseits welche Form und Ausrichtung die Praxis annehmen sollte. Insofern der Wünsch nach einem Altar bereits vorhanden ist haben sich die Fragen bereits erübrigt und die Entscheidung ist schon längst getroffen. Womöglich bleibt aber dennoch die Frage nach dem warum, wozu eigentlich?
In der Vedischen Kultur heißt es, dass eine Abbildung Krshnas nicht verschieden ist von Krshna selbst. Mit anderen Worten, die Buddhanatur manifestiert sich in dieser Welt in verschiedenen Formen und daher auch in Form vom Bild, Ton, Schrift, in dir, in mir und so weiter. Somit ist ein Alter immer eine grosse und direkte Stütze für die tägliche Praxis. Welcher Form des Buddha wir aber den Einzug gewähren, ist eine Frage der eigenen Vorliebe und Zuneigung. Da gibt es so viele Möglichkeiten wie es Buddhas und Bodhisattvas gibt, sie sind unzählig.
Nicht selten haben wir einen Hauptaltar und oft noch einen zweiten, etwas kleineren. Hier gibt es natürlich verschiedene Variationen und Traditionen und selbst wenn wir keinerlei Zeremonien praktizieren, ist ein einfacher Alter immer sehr schön und inspirierend für die Praxis. Für einen Hausaltar sind grundsätzlich nicht zu viele dinge notwendig. Sehr oft ist im Zen auf dem Alter ein Shakyamuni Buddha zu finden, im Chan ist Amitabha Buddha auch sehr verbreitet. Ein Halter für Räucherstäbchen, ein Kerzenständer, , evtl. eine Blumenvase und schon haben wir einen schönen kleinen Altar. Zugegeben, die Blumenvase fehlt auf meinem Alter meistens. Diese stelle ich eigentlich nur bei Zeremonien oder besonderen Anlässen auf. Manchmal fragen Leute tatsächlich; „Wo ist denn die Blume“? Meine Antwort ist da immer, im Herzen! Damit die Diskussion meistens beendet, denn es wird sehr schnell ersichtlich, dass das was eigentlich zählt die Geste und die eigene Haltung sind. Was ich mit all dem sagen will ist, dass neben einigen Dingen die eine gewisse Aufgabe erfüllen, die Gestaltung deines Hausaltars sehr von dir und wie schon erwähnt deinen Bedürfnissen abhängt.
Aus Platzmangel oder für unterwegs, haben viele Leute auch eine Art Wanderaltar.
Ich habe so etwas nicht, meistens sitze ich wo er ein Alter ist und falls da keiner ist, ist das für mich kein Problem. Es ist wirklich nur eine persönliche Angelegenheit und etwas über die Manifestation Buddhas erwähnte ich bereits, komme aber noch einmal darauf zurück.
Im koreanischen Seon ist oft auf dem Altar ein Spiegel hinter dem Buddha zu sehen.
So habe ich das bei mir jetzt auch. Das ist wirklich sehr interessant! Wenn du dich vorm Altar verbeugst, dann siehst du dich selbst. Da habe ich mal die in den Raum Frage gestellt; wer bin ich und wer ist Buddha? „Buddha ist der erleuchtete und du bist das nicht“, oder ähnlich, lauteten da die Antworten, auf diese eher rhetorische Frage meinerseits. Aber darum geht es bei dieser Frage überhaupt nicht!
Es geht um die direkte Vergegenwärtigung, dass da überhaupt kein Unterschied ist.
Wir sind der Geist Buddhas und Buddhas Geist ist was wir sind! Jedes Mal, wenn du vor den Altar trittst, jedes Mal, wenn du dich verbeugst, siehst du das direkt und unmittelbar: Du siehst Buddha, du siehst dich selbst. Du hast automatisch diese Verbindung im Kopf, auch ohne überhaupt darüber nachzudenken. Das sind die Dinge, die uns im Alltag einfach stützen, ohne großartig viel zu machen. Nur eine einfache Verbeugung vor dem Hausaltar und all das wunderbare des oben beschriebenen etabliert sich automatisch in uns und begleitet uns durch den Alltag. Das sind alles die Stützen, die unsere Praxis im Alltag einfach und natürlich aufrechterhalten. Kleinigkeiten sind das, aber mit einer enormen Wirkung. Das ist der Weg und die Weise in der wir unseren Hausaltar gestalten sollten.
Wem sogar das noch zu religiös erscheinen mag, findet im Zen eine weitere wunderbare Möglichkeit. An Stelle vom Buddha, kann auch einfach nur ein Stein platziert werden. Das sind wunderschöne uns sehr ästhetische Altäre, welche uns wieder erkennen lassen, dass sich Buddha quasi in jedem Gegenstand manifestiert, in allem und allen. Und wenn ein Stein auf dem Altar ist, dann ist das die Manifestation und der Geist des Buddhas. Es ist eigentlich auch eine sehr schöne Geschichte und sehr schöner Ansatz für die Praxis, wie ich finde. Es ist eine Praxis welche uns darin unterstützt, den Buddha und uns selbst in jedem anderen Wesen erkennen zu können. Gerne möchte ich noch anmerken, das jemandem, dem die Frage ob ein Hund Buddha-Natur hat Kopfzerbrechen verursacht, ein Stein den selbigen zum platzen bringen oder auch erlösen vermag. Aber das ist hier nicht das Thema.
Inzwischen, so glaube ich, ist ziemlich deutlich geworden, dass ich sehr puristisch, ja sehr minimalistisch veranlagt bin, ausser beim schreiben vielleicht. Es braucht wirklich sehr wenig, wenn die Haltung zu dem wenigem die aufrechte ist. Diese Haltung gilt es aufrecht zu erhalten.
Die Form des Altars ist also nicht das wichtigste. Das wichtigste ist eine persönliche Verbindung, die eine aufrichtige Praxis unterstützen und aufrechterhalten kann.
Die gesamte Gestaltung eines Hausaltars ist natürlich auch von den jeweiligen Möglichkeiten und Räumlichkeiten abhängig. Grundsätzlich aber ist es von Vorteil, sich gerade Anfangs nicht zu viel aufzuladen. Unseren Altar sollten wir wie unsere Praxis gestalten, so einfach wie möglich und so aufwendig wie nötig. Auf diese weise wird sich unser Altar und unsere Praxis, und somit auch wir selbst ganz natürlich entwickeln und wachsen. Das ist der Ansatz und die Bedeutung einer einfachen und aufrichtigen Praxis.
AmituoFo
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Der spurlose Geist des Chan, in der Karmaküche der Ursache und Wirkung
Im „Diamantenen Prajnaparamita Sutra“ erklärte Shakyamuni Buddha:
„Der Tathagata hat vollkommenes reines Gewahrsein jedes Willens (d.h. jeder geistigen Aktivität) aller fühlenden Wesen, die in all diesen Buddha-Welten verweilen. Wie ist das möglich? Der Tathagata sagt, dass der Geist eigentlich kein Geist ist, deshalb wird er Geist genannt. Und warum? Subhuti, weil der vergangene Geist unerreichbar ist, der gegenwärtige Geist unerreichbar ist, und der zukünftige Geist unerreichbar ist.“
Frage an ShenJing Reverand: Im Buch, das du empfohlen hast (Leere Wolke – Die Unterweisungen des Chan Meisters HsuYun) gibt es eine Abweichung, mit der Geschichte über dem Mönch, der als Fuchs geboren war…
Unter „Spurloser Geist“ verstehe ich, dass der Geist keine Spuren hinterlässt: also kein Karma.
In dem Buch wird aber gesagt, dass der Erwachte die Wirkung klar sieht, aber die „Ursache mit der Wirkung“ kann weiterhin mit jeder seiner Handlung entstehen… kann!
Meiner Meinung nach, ergeht der Erwachte in jedem Tun auf und dann ist er selbst das Tun. Es gibt dabei keinen mehr der Karma produziert, aber er „könnte“ Karma produzieren…
Könntest du einen Beitrag darüber machen, weil es gut sein kann, dass ich es falsch verstanden habe?
Meine bescheidene Antwort:
Als Einleitung und Hintergrundwissen kann ich jedem sehr empfehlen sich mal, im Vorfeld, den Koan „Hyakujo und der Fuchs“ anzusehen. Der Einfachheitshalber füge ich es hier am Ende des Aufsatzes mit ein. Als nächstes würde ich gerne den oben angesprochenen Sachverhalt in drei Bereiche unterteilen. Es geht darin demnach um: 1. den(spurlosen Chan-) Geist, 2. das Karma und 3. um ihre Interaktion.
Der Geist des Chan wird als ein nicht-anhaftender, in seiner Natur reiner und leerer Geist betrachtet. Leer im sinne von „leer von“, einem festen, persönlichen und unveränderlichem Kern. Daher wird gesagt das der Geist „spurlos“ ist. Er wird auch als ein nicht-unterscheidender Geist,der direkten Erfahrung bezeichnet. Sobald das begriffliche denken ruhig wird, und sei es nur ein kurzer Moment, hat der Verstand sich beruhigt, die dinge nicht mit Begriffen belegt und somit auch nicht nach seinem Prinzip geordnet. Das ist der Geist der reinen und direkten Erfahrung. Wenn der Geist also mit diesen Attributen ausgestattet ist, wie und woraus entsteht dann die Annahme dieser sei dem Gesetzt von Karma, der Ursache und Wirkung unterworfen?
Unserer ehrenwerte Ming Zhen mochte es nicht unzählige Stunden, mit sinnlosen Spekulationen über das was Karma und Wiedergeburt sein könnten, zu verschwenden. Ich stimme ihr dabei absolut zu und versuche dennoch einen kleinen Beitrag zu dessen Verständnis zu leisten, auch wenn er nur meiner Sicht und Erfahrung entspringt. Das Thema ist zu vielschichtig um es hier in seiner Gänze behandeln zu wollen, oder gar können, aber einen keinen Einblick können wir wagen. Als erstes sollte geklärt werden wie, oder als was, wir hier das Karma definieren wollen. Um es so kurz als möglich zu halten, gehen wir davon aus dass Karma aus einer Handlung entsteht, welche motivationsbedingt ausgeführt wird. Die Handlung an sich ist nicht das Karma, sondern eben die Folgen dieser Handlung. Gemäss dem Gesetz von Ursache und Wirkung hat eine Handlung, eine Tat, immer Auswirkung auf dessen Verursacher. Selbst wenn eine solche Handlung keinerlei Auswirkung auf die oben beschriebene Attribute des Geistes hat, auf die des Bewusstseins und seiner Umwelt hat sie es ausnahmslos, IMMER! Das wird sich, so hoffe ich, im Laufe diesen kurzen Aufsatzes noch deutlicher abzeichnen.
Chan/Zen und seine Praxis ist unmittelbar und untrennbar mit dem (alltäglichem) Leben verbunden. Das Leben an sich zeichnet sich durch seine Aktivität aus. Die Aktivität ist die Energie des Lebens in jeder seiner mannigfaltigen Formen, um diese Tatsache kommen einfach wir nicht herum. Selbst das loslassen muss zunächst beabsichtigt werden und genau diese Absicht ist der motivierte Motor und die Geburtsstätte des Karmas. Aber „Zen ist Handeln und Handeln ist Karma, wacht auf!“, pflegte unsere Ming Zhen oft zu sagen. Zen ist demnach Karma-Yoga, wenn man so möchte, ein nicht eigennützig beabsichtigtes Handeln. Dennoch hinterlässt es ständig Spuren in unserem „Raum-Zeit“ Kontinuum, so dass wirklich jedes Handeln die Ursache für eine Wirkung darstellt. Um es ganz profan zu beschreiben: Lässt ein erwachter eine Tasse zu Boden fallen, zerbricht diese genau so wie wenn ein Hund sie runter schmeißt. Bietet er jemanden daraus ein Tee zum trinken an, ist das Ergebnis ein anderes. Was aber gleich bleibt ist der Akt der Handlung, es ist und bleibt die Ursache die eine Wirkung haben wird. Ob wir es nun sehen oder nicht, das Gesetz bleibt bestehen, IMMER! Es handelt sich hier aber nicht um ein „Auge um Auge und Zahn um Zahn Prinzip“, Meister Sheng Yen sagt dazu: „Die karmische Wirkung einer bestimmten Handlung ist nicht für immer festgelegt, weil die fortgesetzte Ausführung neuer Handlungen die karmische Kraft entsprechend modifiziert. In jedem Fall gibt es jedoch eine Ursache-und-Wirkung-Beziehung, und die Folge wird der Ursache ähnlich sein.”
Weil der Geist, mit den oben aufgezeigten Attributen und wie in der Diamantensutra (ganz am Anfang) erklärt, eigentlich kein Geist ist, und von nichts anderem spricht auch der 6. Patriarch mit dem Gleichnis des Spiegels, was ist es dann eigentlich was dem Karma unterworfen ist. Was ist „es“? Was muss dem Gesetz von Ursache und Wirkung folgen? Ich habe es oben als das Bewusstsein bezeichnet und bin somit der Meinung wir sollten nicht nur bewusst sondern vielmehr gewahr sein. Was ich damit meine ist im Grunde eigentlich nur, dass wir nicht nur „das“ (Bewusstsein) sein sollten welches das Karma erfährt, sondern uns vielmehr dieser Tatsache gewahr sein sollten.
Um diese Angelegenheit nicht nur intellektuell zu erfassen, sondern direkt zu erfahren und zu verwirklichen, bedient sich der Chan, unter anderem, der Technik des Hua Tou, oder Hwadu, in Seon genannt. Wer bin ich? Was bin ich? Wer ist dem Karma unterworfen? WER/WAS BIN ICH?
Allein die Tatsache dass der „Erwachte“ Mönch auf die Frage im Fuchs Koan geantwortet hat, hat ihn schon zum Fall gebracht, oder (s-)ein neues Karma erschaffen – um beim Thema zu bleiben. Er machte einen Unterschied zwischen einem Erwachten und einem Nicht-Erwachtem Geist, und das ist nicht möglich, da ist keine Spur eines Unterschiedes. Ganz abgesehen davon hat er offensichtlich all das oben erwähnte gänzlich ausser Acht gelassen.
Ein Buddha erwacht nicht im Nirwana, ein Buddha erwacht mitten im Samsara, und in diesem kann er dennoch Zahnschmerzen erleiden. So unterscheidet sich der „Eine Geist“ nicht von irgendeinem anderem, ein Bewusstsein schon. Daher ist der Geist nicht dies oder das, er wird nur so genannt! Das neunte Jnana beschreibt einen Geist der dennoch kein Geist ist, das ist der eine Geist, der spurlose Geist – des Chan…
Was aber können wir nun mit diesem Wissen anfangen. Das mag natürlich jeder für sich entscheiden. Als Chan/Zen praktizierende behalten, oder etablieren wir zunächst, unser Leben als Praxis. Wir leben und wir handeln, mitten im Samsara und aus unserer Praxis heraus. Wie diese Praxis sich gestaltet ist schnell beschrieben: Sie steht im Einklang mit der Lehre des Tathagata und den drei Hauptgelübden eines jeden ernsthaft Praktizierenden, die da sind: Tue gutes, tue nichts böses und halte den Geist rein. Das ist unsere Praxis und das ist unser Handeln.
Und genau mit diesem (einem) Geist wären wir wieder ganz am Anfang dieses Schreibens…
AmituoFo
WuMenGuan/Mumonkan
(ursprünglich exzerpiert aus: K. YAMADA, Die torlose Schranke. Mumonkan, München 1989;
zuletzt überarbeitet: 24.12.2022)
FALL 2: Hyakujô und der Fuchs
Wenn immer Meister Hyakujô den Dharma predigte, erschien ein Greis und hörte mit den Mönchen zu. Gingen sie weg, ging auch er. Eines Tages blieb er jedoch allein zurück. Da fragte ihn der Meister: „Was für ein Mensch bist du, der hier vor mir steht?“ Der alte Mann entgegnete: „Wahrlich, wahrlich ich bin kein Mensch. In ferner Vergangenheit, zur Zeit von Kashyapa Buddha, lebte ich als Priester auf diesem Berg. Einmal fragte mich ein Mönch: ‚Fällt ein vollkommen Erleuchteter unter das Gesetz von Ursache und Wirkung oder nicht?‘ Ich antwortete: ‚Er fällt nicht unter das Gesetz von Ursache und Wirkung.‘ Wegen dieser Antwort fiel ich für 500 Leben zurück in den Zustand eines Fuchses. Jetzt bitte ich euch, Meister, sagt ein Kehrwort für mich und erlöst mich aus dem Körper eines Fuchses.“ Danach fragte er: „Fällt ein vollkommen Erleuchteter unter das Gesetz von Ursache und Wirkung oder nicht?“ Der Meister erwiderte: „Das Gesetz von Ursache und Wirkung kann nicht verdunkelt werden.“ Unmittelbar beim Hören dieser Worte wurde der Greis tief erleuchtet. Er verbeugte sich und sagte: „Jetzt bin ich vom Körper des Fuchses befreit und werde hinter dem Berge wohnen. Nur um eines bitte ich noch den Meister: Vollzieht meine Beerdigung nach dem Ritus für einen dahingeschiedenen Mönch.“
Der Meister befahl dem Inô, mit dem Hammer den hölzernen Amboss zu schlagen und den Mönchen zu verkünden, dass nach dem Essen eine Beerdigung für einen verstorbenen Mönch stattfindet. Verwundert fragten die Mönche: „Sind nicht alle gesund? Niemand liegt krank in der Infirmerie. Was soll das alles?“ Nach der Mahlzeit führte der Meister die Mönche hinter den Berg zum Fuß eines Felsens und holte mit seinem Stock den toten Körper eines Fuchses heraus. Darauf vollzog er die Zeremonie der Feuerbestattung.
Am Abend bestieg der Meister den erhobenen Sitz in der Halle und erzählte den Mönchen die ganze Geschichte. Sogleich fragte Ôbaku: „Der Greis erhielt wegen eines falschen Kehrwortes die Strafe, fünfhundertmal in einem Fuchsleib wiedergeboren zu werden. Angenommen, er hätte mit seinen Antworten niemals einen Fehler begangen; was wäre dann geschehen?“ Der Meister sagte: „Komm näher heran zu mir, und ich will es dir sagen.“ Ôbaku näherte sich dem Meister und schlug ihm ins Gesicht. Der Meister klatschte in die Hände und sagte mit lautem Lachen: „Ich dachte, nur der Bart des einen Barbaren sei rot, aber hier ist noch ein rotbärtiger Barbar.“
Mumons Kommentar:
Nicht fallen unter das Gesetz von Ursache und Wirkung – aus welchem Grund fiel er zurück in das Dasein eines Fuchses? Das Gesetz von Ursache und Wirkung kann nicht verdunkelt werden – aus welchem Grund wurde er dann von seinem Fuchsleib befreit? Wenn ihr diesbezüglich das eine Auge habt, werdet ihr verstehen, dass der frühere Hyakujô sich auch der 500 glücklichen Lebensspannen als Fuchs erfreut hat.
Vers:
Nicht fallen – nicht verdunkeln.
Zwei Seiten – ein Würfel.
Nicht verdunkeln – nicht fallen.
Tausend Fehler – zehntausend Irrtümer.
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Einführung in Nienfo Chan/Nembutsu Zen und der spurlose Geist
-von Yao Xin Shakya
Nienfo Chan/Nembutsu Zen ist die in China am häufigsten gelehrte Praxis, um das torlose Tor des Zen zu betreten. Sie besteht „einfach“ darin, einen heiligen oder symbolischen Namen zu rezitieren, etwa den Namen eines Buddhas oder ein Mantra. Eine solche Praxis ist eine beliebte Form der Hingabe für „einfache“ Menschen, die Zuflucht brauchen, aber sie ist viel mehr. Bitte lassen Sie sich nicht von der Einfachheit der Praxis täuschen, sie ist ein wunderbares Dharma-Floss.
Diese Rezitationspraxis passt zu allen Situationen und zu allen Spiritualitäten. Sie ist ein Segen, der der Linji/Rinzai-Philosophie entspricht, dem Geist immer das zu geben, was er braucht. Mein verstorbener Dharmalehrer MingZhen Shakya pflegte zu sagen:
Gib dem Geist immer, was er braucht, um das torlose Tor zu betreten.
Die Rezitation ist eine universelle buddhistische Praxis, die im Mahayana- und Theravada-Buddhismus zu finden ist. Die Wurzeln dieser Praxis liegen in der BuddhaSmriti (achtsames Gewahrsein). Der Praktizierende erinnert sich an den Namen des Buddha. So einfach und schön ist das.
Es gibt verschiedene Absichten, die der Praktizierende haben kann, wenn er die Praxis ausübt. Aber die Hauptabsicht ist, die Absicht mit dem in Einklang zu bringen, was der Geist braucht. Wenn ich zum Beispiel mitten in einem überfüllten Zug stehe, kann die Absicht, die ich brauche, ein friedlicher Geist sein. Es kann sein, dass ich die Irritation durch den Lärm oder den Geruch der U-Bahn-Waggons vertreiben muss. Die Rezitation ist eine wunderbare Übung. Ich reagiere nicht mehr auf die Situation, sondern ruhe im achtsamen Gewahrsein auf Buddhas Namen.
Es gibt viele Stufen und Wege, die Praxis der Rezitation zu kultivieren. Das alte chinesische Büchlein „48 Doors to Nienfo“, das auch den Titel Taming the Monkey Mind trägt, ist eine gute Quelle. Dieses kleine Büchlein ermöglicht es dem Leser, in das Reich der Praxis des Hua t’ou einzutreten.
Es gibt keinen grundlegenden Unterschied zwischen den Praktiken, eine Praxis führt zur anderen. Der Schlüssel ist die Aufmerksamkeit. Man muss aufmerksam sein, wenn man sich an den Namen des Buddha erinnert. Die Aufmerksamkeit auf die Praxis führt zum Reinen Geist.
Das gleiche Prinzip gilt für die vier Hauptpraktiken, die wir in unserer Sangha teilen. Zusammengefasst sind dies:
1. Rezitation, 2. Huatou/Wato, 3. GuanYin Chan/Kannon Zen, 4. MoChao Chan/Mokusho Zen.
Unsere übliche Geisteshaltung ist ein Geist der Verblendung, der immer in einer Ansicht, einem Verlangen oder einer Unzufriedenheit gefangen ist. Es ist wie ein Mann, der im Nebel um einen Berg herumgeht. Er ist nicht in der Lage, den Berg zu sehen, geschweige denn einen Pfad, der auf den Berg führt.
Wenn wir den Berg und den Weg auf den Berg sehen, haben wir eine Chance, unserem Leiden zu entkommen. Mit Aufmerksamkeit beginnen wir, den schwierigen Weg der Konzentration zu erklimmen. Wir richten unseren Geist auf den Gipfel, den spirituellen Everest der meisten Traditionen. In unserer Zen-Linji/Rinzai-Schule nennen wir dies Kensho oder JianXin, sehender Geist. Das, wonach alle Zen-Vorfahren gedrängt haben.
Es hat viele Namen: Paradies, Gott erkennen, das Zimmer der Braut betreten, Himmelsvater treffen, Einheit, Tod des Selbst und die strahlende Gegenwart des wahren Selbst. Eine Buddha-Natur des Nicht-Unterschieds, eine zur Form gewordene Leere oder zur Leere gewordene Form.
In unserer chinesischen Tradition ist es Amituofo, was soviel bedeutet wie der Buddha des reinen Lichts jenseits von Raum und Zeit. Es ist der Gipfel für einen Gottgeweihten. Wir nennen es „Unified/Union Mind“ oder einen Geist in Samadhi/Zen. Diese Erfahrung ist schön und sehr inspirierend, aber sie ist nicht das Ende des Pfades.
Im Gegenteil, es ist der Anfang des Weges! Jede Praxis in Richtung des egolosen Zustandes von Samadhi vor dem Kensho wird nicht Zen genannt. Vor Samadhi besteht die Arbeit dieser Praktiken darin, uns an die Tür des Zen zu bringen, unseren natürlichsten Zustand.
Wir erkennen diese Erfahrungen an, weil wir wissen, dass das Herz unserer Praxis darin besteht, zu geben. Wir verweilen nicht in Samadhi, abseits der Gesellschaft in einem traumähnlichen Zustand. Es ist eine Falle, leicht in einen Pfad der Buddhaschaft für uns selbst zu fallen. Shakyamuni selbst zweifelte an seinen Fähigkeiten, das, was er wusste, zu teilen. Die Geschichte besagt, dass Brahma ihn bat, diejenigen zu lehren, die wenig Staub in ihren Augen hatten.
Die Besonderheit des Zen besteht also darin, ein spurloser Pfad zu sein. Der vierte Geist ist der spurlose Geist oder Kein Geist, Wu/Mu Xin. Ein großes Wort, werden Sie vielleicht sagen, was bedeutet es?
Es bedeutet einen Pfad der spurlosen Manifestation unseres wahren Selbst.
Sobald wir verstehen, dass Vereinigung/Samadhi/kensho nicht das Ende des Weges ist, bieten wir anderen das an, was wir zu bieten haben. Wir lassen das Heilige sich manifestieren und wir lassen uns selbst die Vereinigung in unserem täglichen Leben manifestieren. Wenn es Kensho gibt, wunderbar, wenn es ein Tag ohne Kensho ist, auch wunderbar. Unser Weg ist Farming Chan/Zen, wie Fo Yuan Shakya, unser Großvater in der Yunmen/Ummon-Linie, zu sagen pflegte.
Wenn wir versuchen, die Vereinigung mit der Gottheit durch Handlungen zu erzwingen, wie z.B. durch den Versuch, die drei reinen Gebote zu befolgen (keinen Schaden anrichten, Güte kultivieren, den Geist reinigen), manifestieren wir am Ende das kleine Selbst. Dieser absichtliche Versuch ist ein Geist der Manifestation mit Spuren unseres kleinen Selbst, das Gutes tun will. Das ist nicht per se etwas Schlechtes, aber es ist nicht die Manifestation der Einheit. Wenn wir harmonisch sind und die drei reinen Gebote ohne Anstrengung befolgen. Das ist spurlos.
In unserem Orden praktizieren die Zen-Priester in kleinen Haushalten. Unsere Zen-Praxis ist der Hausputz und das Baden der Kinder, aber auch die Zen-Liturgie, Zazen oder Nähen. Jede Handlung kann ein Feld sein, auf dem wir den Weg manifestieren.
Unser Orden ist ein geerdeter Ausdruck der vier edlen Wahrheiten und des Achtfachen Pfades. Wir fassen ihn als Rechte Ansicht-Rechtes Handeln zusammen. Ming Zhen, meine alte Sonne, hasste es, Zeit mit unsinnigem Gerede über Karma und Wiedergeburt zu verbringen. Sie würde eher sagen,
Zen ist Handeln, Handeln ist Karma! Wacht auf!“
Amituofo!
Amituofo!
Amituofo!
Erinnere dich an die zwei wichtigen Regeln des Pfades: Beginnen und fortfahren.